Eigentlich wären wir gerne mit den Junioren zur Regatta nach Otterndorf gefahren, jedoch war die Ausschreibung für die Kinder ungünstig ausgeschrieben. Für knapp 250km Anfahrt und nur ein Rennen, bei dem ein ganzes Wochenende vergeht, wenig sinnvoll. So entschieden wir uns nach Werder zu fahren.
Nicht nur Vereine aus dem Berliner Raum meldeten hier, sondern auch aus Sachsen, Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein, Sachsen-Anhalt, NRW, Hamburg und Bayern. Die Rennen der Kinder waren zum Teil in 5 Abteilungen gegliedert. Es waren auch Sportler vom Bundeswettbewerb des letzten Wochenendes dabei.
Die Anfahrt gestaltete sich schon etwas schwierig, da es eine Vollsperrung auf der A2 gab. Wir wollten doch die Jungs nochmal auf das Wasser schicken. Die Umleitungsempfehlung über Magdeburg war schon verstopft. Was soll`s, fahren wir spontan nördlich herum. Lief gut, wenig Autos, uup`s das Navi zeigte eine Fähre an. Wir hatten die Wahl bis Tangermünde zur Brücke zu fahren oder eben gleich mal mit der Elbfähre rüber zu fahren. Ich setzte ein charmantes Lächeln auf, fragte den Fährmann wie das mit Anhänger und so aussieht, ja fahrt mal rauf, 4.-€, schnell zum Auto und schon hörte ich den Protest auf dem Führerhaus. Aber man hielt Wort, schnell kamen wir über die Elbe und waren 19.15 Uhr an der Regattastrecke. Die Jungs konnten sich noch ins Boot setzen und das Havelwasser bewegen.
Früh ging es am Samstag auf die 1000m Strecke mit den Einerrennen der Altersklasse 14 Jahre los, Florian holte den 1. Sieg und etwas später Frederick in seinem Rennen (13 Jahre), wobei er es nicht nur mit 5 anderen Ruderern zu tun hatte, sondern auch noch Motorbootwellen in seiner Bahn abwehren musste. Jetzt brauchten die Jungs erstmal eine Verschnaufpause. Dann ging es im Doppelzweier an den Start. Auch hier konnten die Kinder den Zuschauern ein spannendes Rennen bieten. Es gab den 3.Sieg an diesem Tag und wir waren mehr als zufrieden, damit hatten wir nicht gerechnet.
Am Sonntag ging es weiter auf der 500m Strecke. Inzwischen hatten sich die Ruderer beschnuppert und wussten, was man zu erwarten hatte. Volle Felder, fliegender Start und manche wollten vom Vortag was gut machen. Am Start ging es zur Sache, es machte mir Freude das mit anzusehen. Florian lieferte sich ein enges Rennen mit einem Berliner und erst nach Beratung des Zielgerichtes durfte Florian ihm zum Sieg gratulieren und sie bedankten sich gegenseitig zum tollen Rennen, eine schöne Geste. Florian war durchaus mit Platz 2 zufrieden. Frederick erruderte sich den nächsten Sieg. Gemeinsam ging es mit dem Doppelzweier zum letzten mal an die Startlinie. Es blieb bis zur Zielhupe spannend. Die Jungs schafften es ihren Bugball vor dem Nürnberger Boot über die Ziellinie zu bringen.
Ja, das war ein tolles Wochenende und die Ergebnisse hatten wir so nicht erwartet. Die Jungs haben an diesem Wochenende reichlich Erfahrung gesammelt, sich ausprobieren können, gleich vom Start weg das Rennen stark angehen, dranbleiben, die Konkurrenz unter Druck setzen, damit sie vielleicht einen Fehler machen und seine eigenen Grenzen kennen lernen. Nach so langer Wettkampfpause war diese Regatta ein Gewinn. Jetzt kann es mit neuem Schwung ins Training gehen. Das Werderobst -vom Veranstalter gesponsert- war richtig lecker, das Wetter gut und das Orga-Team hat ganze Arbeit geleistet.
Nun freuen wir uns schon auf die Regatta Hamburg und diesmal mit allen Rennruderern gemeinsam.
Renate und Karsten Schulze